NÜRNBERG. Die Allianz für den freien Sonntag begrüßt es, dass sich ihre Mitgliedsorganisation zu Wort melden. Die Evangelischen Frauen in Bayern (EFB) tun dies auf ihrer website und kritisieren den Entwurf der Staatsregierung für das neue Ladenschlussgesetz. Die EFB sieht erhöhte Arbeitsbelastungen insbesondere für Frauen, die den Großteil der Beschäftigten im Einzelhandel stellen. Für sie folgt aus der geplanten Neuregelung vermehrt Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit und folglich eine erschwerte Vereinbarkeit von Beruf und Familie und risikoreichere Arbeitswege beispielsweise spät in der Nacht.
Keine unnötige Nachtarbeit!
Die Evangelischen Frauen in Bayern sind besorgt, wenn künftig an insgesamt zwölf Werktagen im Jahr eine Ladenöffnung bis 24 Uhr möglich sei. Der Einzelhandel ist eine Frauendomäne und so gilt für diese Beschäftigten, dass sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit häufig auch Familien-, Pflege und Care-Arbeit leisten. Nächtliche Arbeitszeiten bis Mitternacht – wegen Aufräumarbeiten auch darüberhinausgehende Arbeitszeiten – sind mit erheblichen gesundheitlichen Gefährdungen und sozialen Belastungen verbunden.
Keine unnötige Wochenendarbeit!
Insbesondere richtet sich der kritische Blick der Evangelischen Frauen in Bayern auf die digitalen Kleinstsupermärkte, die angeblich „personalfrei“ rund um die Uhr geöffnet sein sollen. So wird das nicht funktionieren! Kein digitaler Supermarkt kommt gänzlich ohne Personal aus. Reinigungs-, Bestückungs- und Sicherheitsarbeiten müssen wohl auch nachts und an Sonn- und geleistet werden. Dafür braucht es Personal.
Keine Aushöhlung der Bayerischen Verfassung!
Der grundsätzliche Sonn- und Feiertagsschutz, der in der Bayerischen Verfassung, Art 147 festgeschrieben ist, sieht für diese besonderen Tage „seelische Erhebung und Arbeitsruhe“ vor. Die Verfassung hat für alle Menschen gleichermaßen zu gelten. Frauen sind hier ausdrücklich mitgemeint!
Der EFB Mitgliedsverband Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt hat zum Entwurf des Ladenschlussgesetzes eine Bewertung vorgenommen, die von der EFB unterstützt wird: